Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME): Viruserkrankung nach Zeckenbiss mit Entzündung der Hirnhäute. In Risikogebieten sind etwa 3 % der Zecken mit dem FSME-Virus infiziert, wobei selbst dort nur jeder 1 000.–10 000. nach einem Zeckenbiss an FSME erkrankt. Bei Kindern verläuft die FSME meistens leicht und heilt folgenlos ab. Bei Erwachsenen besteht die Gefahr von bleibenden Schäden. Eine Schutzimpfung ist möglich.

Leitbeschwerden

  • Grippeähnliche Symptome wie Abgeschlagenheit, Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen
  • Später möglicherweise abermals Fieber, (heftige) Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Lähmungen, Bewusstseinsstörungen

Wann zum Arzt

Heute noch, wenn oben genannte Beschwerden auftreten.

Die Erkrankung

Die meisten Menschen, die von einer mit FSME-Viren infizierten Zecke gebissen werden, zeigen allenfalls ein bis zwei Wochen nach dem Biss leichte grippeähnliche Beschwerden. Bei knapp 10 % der Infizierten kommt es nach drei bis vier Wochen zu einer schweren Entzündung des Nervensystems. Häufigste Folge ist eine reine Hirnhautentzündung oder eine Entzündung von Hirnhäuten und Gehirn (Meningoenzephalitis), sehr selten, jedoch gefährlich, ist eine Entzündung des Rückenmarks (Myelitis).

Das macht der Arzt

Bei Verdacht auf FSME entnimmt der Arzt Blut und Liquor (Entnahme von Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit), um nach Antikörpern gegen das FSME-Virus und Entzündungszeichen des Nervensystems zu suchen. Zusätzlich kann ein Kernspin des Gehirns oder Rückenmarks erforderlich werden.

Gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis gibt es bisher kein Medikament. Ist die Krankheit ausgebrochen, können nur die Beschwerden gelindert werden.

Vorsorge

Weitgehenden Schutz vor FSME bietet die Zeckenimpfung, die ab dem vollendeten 1. Lebensjahr möglich ist. Die Impfung empfiehlt sich vor allem für Menschen, die in Risikogebieten leben und dort in Kontakt mit Zecken kommen. Risikogebiete sind in Deutschland Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Rheinland-Pfalz. Hinzu kommen weite Teile Österreichs und in der Schweiz die Kantone Zürich, Thurgau, St. Gallen, Aargau, Bern und Zug. Gefährdet sind in erster Linie Jäger, Wanderer und Waldarbeiter. Hundehalter sollten darauf achten, dass ihre Hunde vor Zecken geschützt sind. Vorbeugend können Lösungen auf das Hundefell aufgebracht werden (z. B. Exspot®). Eine Impfung kann auch sinnvoll sein, wenn man seinen Urlaub in einem betroffenen Gebiet verbringen will.

Geimpft wird insgesamt dreimal im Zeitraum von neun bis zwölf Monaten. Erst dann besteht ein wirksamer Schutz. Die Impfung sollte alle drei bis fünf Jahre wiederholt werden, wenn weiterhin ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht. Der Impfstoff ist im Allgemeinen gut verträglich. Trotzdem sollten Kinder unter drei Jahren erst nach sorgfältiger Risikoabwägung geimpft werden. Erkrankte Menschen sind nicht ansteckend.